China-Plagiate ausgezeichnet

Je erfolgreicher ein Produkt ist, desto eher tauchen sogenannte Produkt-Plagiate, Produkt-Imitationen oder Produktfälschungen des jeweiligen Produkts auf. Über die genaue Definition lässt sich streiten, fest steht jedoch, dass nicht lizenzierte, gefälschte Nachahmerprodukte großen Schaden anrichten. Nahezu immer sind die Plagiate aus China und Co. von minderer Qualität und sorgen damit im harmlosesten Fall für Enttäuschungen beim Kunden, aber auch bei den Herstellern der Originale für große wirtschaftliche Schäden (wir berichteten über iPhone-Plagiate aus China und Apple-Store-Fälschungen). Oft gefährden Produktimitate aber auch die Gesundheit der Kunden, sei es durch minderwertige, gesundheitsschädigende Materialien oder durch Mängel in der Produktion. Spätestens dann geht es nicht mehr „nur“ um finanzielle Schäden, sondern auch um das höchste Gut vieler: die Gesundheit.

Vor allem um auf die Problematik der Produktpiraterie aufmerksam zu machen und über Billigimitate aufzuklären, entstand der Verein „Plagiarius e.V.“, welcher jedes Jahr einen Negativpreis an Produzenten oder den Vertrieb von besonders dreisten Plagiaten/Fälschungen verleiht.

Am vergangenen Freitag, den 10.2.2012, war es wieder so weit: Auf der Frankfurter Konsumgütermesse „Ambiente“ wurde der „Plagiarius 2012“ verliehen. Unter den Preisträgern (Herzlichen Glückwunsch 😉 ) findet sich eine Vielzahl von Unternehmen aus China, aber auch Hersteller aus Deutschland, Japan, den Niederlanden und der Türkei. Dies zeigt, dass das Problem der Produktfälschungen / Produktimitate nicht nur in China besteht, sondern eben auch ganz in unserer Nähe Unternehmen erfolgreiche Produkte kopieren.

Die Liste der Preisträger findet man auf der Webseite des Plagiarius. Auf Platz 1 landete die Fälschung einer Autofelge des Herstellers AC Schnitzer, die laut Pressemitteilung allerdings nicht einmal dem Standard-Belastungstest für Autofelgen des TÜV Nord standhielten. Es kann sich bestimmt jeder ausmalen, was passieren kann, wenn diese Felgen z.B. plötzlich, während der Fahrt brechen – so viel zum Thema Plagiat und Gesundheit.  Ebenfalls aus der Pressemitteilung stammt folgendes Zitat:

„Produkt- und Markenpiraterie nimmt drastisch zu, die Schäden für alle Beteiligten sind immens. Trotzdem werden Plagiate und Fälschungen häufig als Kavaliersdelikt abgetan.“

Hier wäre dann der Bogen von Plagiaten aus China zu den Plagiaten aus zahlreichen Doktorarbeiten gespannt: Auch die Verwendung von Plagiaten in Doktorarbeiten wurden werden noch zu oft als Kavaliersdelikt abgetan. Vielleicht sollte man auch einen Verein gründen, der die Autoren besonders unrühmlicher Doktorarbeiten mit einem Preis auszeichnet?

 

5 Gedanken zu „China-Plagiate ausgezeichnet“

      1. Das stimmt. Auch manch eine Diplom/Magisterarbeit der 25.000 Wissenschaftler sllote mal ebenso gewissenhaft einer Untersuchung unterzogen werden.Die Ergebnisse ge4ben dann ein tolles Buch ab wahrscheinlich ein Krimi

  1. Man kann in den meisten Fällen definitiv verallgemeinern, die Hände von Plagiaten zu lassen. Letztens sah ich eine Sendung über dieses Thema im Fernsehen und dort hatte zum Beispiel ein getesteter E-Book Reader, also ein Plagiat des E-Kindles von Amazon relativ vernünftig im Vergleich abgeschnitten und war im Verhältnis viel günstiger als das Original.

    China Plagiate

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