Hat Guttenberg getäuscht oder geschlampert?

Dieser Frage geht nun, nach dem Entzug des Doktortitel, die Uni Bayreuth auf den Grund. Damit ist die Affäre Guttengate nicht so schnell vom Tisch, wie sich das der ein oder andere nach der gestrigen Mitteilung der Uni Bayreuth vorgestellt haben mag. Einige sind der Ansicht, dass es doch nun egal sei, ob Guttenberg geschummelt oder geschlampert hat, da der Doktortitel sowieso passé ist. Dennoch ist es doch eine ganz entscheidende Frage, wenn man sich an die Äußerungen Guttenbergs zu Beginn von Guttengate erinnert. Da war zuerst die Rede davon, dass die Doktorarbeit kein Plagiat sei, dann davon, dass eventuell an einigen Stellen die Kennzeichnung fremder Textstellen aus Versehen nicht geschah „habe ich wohl den Überblick verloren“. Als die ersten Zweifel aufkamen, ob Guttenberg die Dissertation überhaupt selbst verfasst habe, betonte er ebenfalls klar, dass er der Verfasser sei.

Momentan wachsen aber auch daran so langsam die Zweifel. Beispiel gefällig? Als es um die Verwendung von Arbeiten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages ging, sprach Guttenberg von vier Arbeiten, deren Inhalte er teilweise ohne konkrete Kennzeichnung in seine Doktorarbeit einfließen ließ. Zu diesem Zeitpunkt war auch in den Medien nur die Rede von vier Gutachten. Wie nun bekannt wurde, handelt es sich wohl aber nach aktuellem Stand um sechs Gutachten. Wieso also stellte Guttenberg das nicht gleich richtig? Erinnerte er sich einfach nicht mehr? Wollte er die Diskussion nicht noch mehr anheizen? Hoffte er, dass es niemandem auffällt? Konnte er sich gar nicht errinnern, da er selbst tatsächlich gar nicht der Autor ist? Es bleibt weiterhin spannend im Fall Guttengate.

…übrigens gilt heute ja immer noch das Sprichwort „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht“Der Druck auf Guttenberg nimmt zu, auch aus den eigenen Reihen der Koalition.

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