Der Spiegel und der Focus melden heute morgen auf ihren Webseiten, dass Guttenberg sich 2013 nicht um ein Mandat bewerben werde und somit auch vorerst kein Comeback in der Politik Deutschlands plane. Guttenberg stellte dies in einem öffentlichen Brief an die CSU klar. Dabei deutete doch zuletzt vieles darauf hin, dass Guttenberg am Comeback arbeitete. Zuerst seine Mitbestimmung zur Veröffentlichung der Neuigkeiten im Zusammenhang mit den eingestellten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, danach die Veröffentlichung des Interview-Buches und kürzlich die Ernennung Guttenbergs zum EU-Berater für eine freies Internet.
So schrieb Guttenberg im Brief:
„Es wäre nicht der richtige Zeitpunkt. Und ich habe auch aus meinen Fehlern zu lernen.“
Späte, aber richtige Erkenntnis. Ob er das allerdings wirklich erkannt hat, darf bezweifelt werden. Vielleicht ist es auch einfach Kalkül, nachdem er nach den ersten Testballons nun bemerkt hat, dass ihm noch zu viel Wind entgegen bläst um das Projekt „Comeback“ tatsächlich schon zu starten. Statt Rückkehr auf die politische Bühne Deutschlands gibt es nun also noch mehr Abstand.
Im Brief (dessen Inhalt Guttenberg nun auch per Facebook veröffentlicht hat) betonte er auch seine Verbundenheit zur CSU. Sie sei seine politische Heimat, habe ihr viel zu verdanken und werde mit ihr im Herzen verbunden bleiben. Rudert Guttenberg hier wieder etwas zurück, nachdem er die CSU im Interview-Buch scharf angegriffen hatte?
Auch dass während der letzten Wochen der Eindruck entstanden sei, er arbeite mit Hochdruck am Comeback tue im Leid – dies sei keine Absicht gewesen. Wahrscheinlich genausowenig, wie sein Abschreiben beim Verfassen der Doktorarbeit. Was darf man Guttenberg nach dem vielen Hin und Her und vor allem nach seiner Salami-Taktik kurz vor seinem Rücktritt überhaupt noch glauben? Bliebe es beim dauerhaften Rückzug vom Comeback wäre das doch durchaus in Ordnung. Wir sind gespannt!