Wussten Jura-Professoren schon früh von Plagiaten?

Wollte man vertuschen, dass Guttenbergs Dissertation Plagiate enthält?
Die WELT berichtet heute, dass mindestens zwei Jura-Professoren schon vor den durch Fischer-Lescano veröffentlichten Vorwürfen über mögliche Plagiate in der Doktorarbeit Guttenbergs informiert gewesen seien.

„Mehr als ein halbes Jahr vor Fischer-Lescano war diesen klar, dass Guttenberg mehrere Passagen unsauber übernommen hat.“

Warum bereits damals trotzdem nichts weiter geschah ist verwunderlich. Einer der beiden Professoren, Bodo Pieroth, versucht der Welt gegenüber zu erklären:

Pieroth das Thema aus den Augen. „Die übernommenen Stellen waren in ihrem Umfang damals noch nicht absehbar.“

Bereits im Sommer 2010 entdeckte ein Doktorand Unregelmäßigkeiten in Guttenbergs Doktorarbeit und verfasste einen Aufsatz darüber. Dieser Aufsatz erblickte leider nie das Licht der großen weiten Welt, sondern landete in einer Schublade:

Mir wurde gesagt, dass der Aufsatz Sprengstoff in sich birgt und dass ich mit einer Veröffentlichung Gefahr laufe, von der Öffentlichkeit vereinnahmt zu werden“, erinnert sich S.. Er packt seinen Text in die Schublade.

Das klingt natürlich nun im Nachhinein nach Vertuschung. Man kennt es aus Romanen, aus Filmen, erfährt allerdings selten in der Realtität von Berichten etc., die in der Schublade landen. Jetzt müssen sich die Professoren und diejenigen, die den Bericht des Michael S. zu lesen bekamen, natürlich die Fragen gefallen lassen, wieso damals nichts weiter passierte.

Der Artikel bei der Welt bietet weitere Details und eben auch Erklärungsversuche der beiden Professoren – Lektüre empfehlenswert!

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