Laut den Ergebnissen einer Emnid-Umfrage für das Magazin „Focus“, stehen knapp 68 % der Umfrageteilnehmer trotz der Plagiatsvorwürfe im Fall Guttengate weiterhin hinter dem Verteidigungsminister und sind gegen einen Rücktritt Guttenbergs. Von vielen die diese Meinung teilen, hört man, dass die Plagiatsvorwürfe zur Doktorarbeit nichts mit seinem Ministeramt zu tun habe. Ähnlich hat sich auch die Kanzlerin geäußert, die klarstellte, dass sie den Politiker Guttenberg und nicht den Wissenschaftler Guttenberg ins Kabinett geholt habe und sie weiterhin zu Guttenberg stehe.
Das kann man natürlich durchaus so sehen, dennoch geht es doch auch um das Vertrauen, das man in einen Minister haben können muss. Was, wenn sich herausstellt, dass die Arbeit gar nicht von Guttenberg verfasst wurde oder dass bewiesen wird, dass es sich bei den nicht gekennzeichneten Textstellen um Absicht und nicht um Schlamperei handelt? Hat Guttenberg uns dann nicht belogen und unser Vertrauen mißbraucht?
Ist ein Minister, der diejenigen, denen er den Ministerposten überhaupt verdankt, belügt, überhaupt noch tragbar?
Wie lassen sich diese Umfrageergebnisse bei den im Raum stehenden Fragen und Vorwürfen erklären?
Guttenberg selbst weißt die Vorwürfe weiterhin energisch von sich und auch einen Rücktritt tut er als „Unsinn“ ab.