Uni Hamburg führt nach Fall Brinkmann neue Richtlinien ein

Wie gestern berichtet, hat die Universität Hamburg Uwe Brinkmann den Doktorgrad entzogen. Leider war zu diesem Zeitpunkt noch keine offizielle Stellungnahme auf den Seiten der Uni Hamburg zu entdecken. Dafür aber eine Meldung über die Einführung einer neuen Richtlinie, die im konkreten Zusammenhang mit den Erkenntnissen im Fall Brinkmann stehen dürfte.

Die offizielle Pressemitteilung findet sich auf dem Webauftritt der Fakultät der Rechtswissenschaft, dort findet sich auch ein Link zum Download der neuen Richtlinie, die übrigens den folgenden Titel hat:

„Richtlinie zur Sicherstellung der Einhaltung von Regeln wissenschaftlicher Redlichkeit, zur Vermeidung von Plagiaten und zu den Anforderungen an Begutachtungsprozesse im Promotionsverfahren an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg“

Sehr löblich, diese schnelle Reaktion.

Richtlinien und Grundregeln

Das sechs Seiten umfassende Dokument gliedert sich in drei Teile: Eine Einleitung, einen Punkt „Regeln wissenschaftlicher Redlichkeit bei der Texterstellung“ und den Punkt „Regeln für die Betreuung und Begutachtung“.

Gerade die Grundregeln zur wissenschaftlichen Redlichkeit bei der Texterstellung sind sehr lesenswert und geben einen Einblick in die Art und Weise wie mit fremdem Gedankengut in einer Dissertation umgegangen werden muss. Die Einhaltung dieser Grundregeln muss laut der neuen Richtlinie auch unbedingt in den finalen Gutachten überprüft werden.

Ob da andere Unis nachziehen? Gehört das an anderen Universitäten schon zum Standard?

2 Gedanken zu „Uni Hamburg führt nach Fall Brinkmann neue Richtlinien ein“

  1. Ein interessanter Fall von der Universitaet Hamburg findet sich in der Physik.
    Ich dachte bisher, in der Physik kann man nicht plagiieren.
    Das Diplom in 2008 ist anscheinend auf Plagiate begruendet. Das ist seit Maerz 2011 im Fachbereich Physik allgemein bekannt, und trotzdem wird dann die Doktorarbeit im Oktober 2011 erfolgreich eingereicht und verteidigt. Wer will, kann das als Vertuschen bezeichnen. Aber wenn es ein allgemein uebliches Verhalten dort ist, kann man dem Diplomanden/Doktoranden ja nichts vorwerfen.
    Details: siehe den Blog GfitterPlag.

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