Die Frage der Quellenseriösität

Die Arbeit des Vroniplags im Fall Jürgen Goldschmidt (FDP) zeigt einmal mehr, dass es wohl an einer „Grundausbildung“ fehlt, wenn es um die wissenschaftliche Redlichkeit geht.

Stefan Weber widmet der Quellenseriösität aus aktuellem Anlass einen interessanten und lesenswerten Artikel auf seinem Blog plagiatsgutachten.de. Dort werden Quellen aufgezählt, die Weber seinerseits bei einer stichprobenartigen Untersuchung von 125 Diplomarbeiten entdeckt habe und die keinesfalls als wissenschaftliche Quellen  durchgehen. Darunter finden sich Webseiten wie „Ciao.de“, „tv-trainer.de“, „Amazon.com“, „Spielcasinos.at“ und noch einige amüsante mehr. Muss man sich da wundern, wenn ein Doktorand die „Super-Illu“ als Quelle angibt? Ja muss man! Vielleicht ist es nicht mehr so ganz überraschend, aber spätestens wenn die dazugehörige Doktorarbeit dann auch noch mit der Bestnote bewertet wird, sollte man sich nicht nur über den Promovierten wundern, sondern auch über die Gutachter an der TU Berlin. So wundert sich auch Weber, dass die Verwendung der Super-Illu als Quelle bei Goldschmidt von den Gutachtern wohl nicht hinterfragt wurde:

„Geschieht das nicht, haben die Begutachter entweder die Arbeit nie gelesen, oder sie sind wissenschaftliche Fehlbesetzungen. Beides ist skandalös. Eigentlich müsste man von nun an eher die Namen der Gutachter und nicht die der Plagiatoren öffentlich hervorheben.“

Auch die in den Kommentaren entstandene Diskussion über den Umgang mit Webquellen und die Erlernung des notwendigen Handwerkszeug ist interessant.

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