Herzlich willkommen zur dritten Ausgabe der Linktipps. Dieses Mal gibt es ein sehr interessantes Interview mit zwei Aktivisten der Plagiate-Wikis, die Frage nach dem Verbleib von Koch-Mehrin im EU-Parlament und einen untergegangenen Bericht über einen möglichen Promotionsskandal an der Universität Würzburg.
„Sie hatte das Pech, dass ihre Arbeit in meiner Universitätsbibliothek stand.“
Bei der Berliner Morgenpost berichten die Vroniplag- und Guttenplag-Aktivisten marcusb und KayH ausführlich über den Aufbau, den Ausbau und ihre Mitarbeit bei den Plattformen. Darin erfährt man außerdem von „Plagiatsgedenkbibliotheken“ oder davon, dass es nicht darum gehe, jemanden an den Pranger zu stellen – die Analyse stehe im Vordergrund. Darüber hinaus lässt sich lesen, dass dem festen Kern der Aktivisten auch ohne die Plagiatssuche nicht langweilig wäre. Zusätzlich finden sich zehn Zitate Guttenbergs aus der Zeit seiner Plagiatsaffäre, die einen rückblickend des Öfteren schmunzelnd oder kopfschüttelnd zurück lassen.
Koch-Mehrin und das Kavaliersdelikt
Die Süddeutsche berichtet, der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki fordere den Verbleib Koch-Mehrins im Europaparlament. Unverständlich, wie es zu einer solchen Äußerung kommen kann:
„Der moralische Rigorismus, mit dem man über Personen herfällt, die geschummelt haben, ist das, was mir auf den Senkel geht.“
Ist Koch-Mehrin nach dem Entzug des Doktortitels durch die Uni Heidelberg noch als EU-Abgeordnete (und damit Volksvertreterin) überhaupt noch tragbar?
Bizarr dünne Arbeiten an der Uni Würzburg?
Ebenfalls in der Süddeutschen wurde bereits am 31.5.2011 über Unregelmäßigkeiten am Institut für Medizingeschichte der Universität Würzburg berichtet.
Folgender Auszug des Artikels macht doch Lust auf mehr:
„Dass in Würzburg eine Doktorfabrik für Mediziner betrieben worden sein soll, hielt er so lange für undenkbar, bis er einige der bizarr dünnen Werke in der Hand hielt. Jetzt werden bis zu 25 Würzburger Doktorarbeiten extern überprüft.“
Ein Gedanke zu „Linktipps#3 Aktivisten-Interview, Koch-Mehrin und die EU, Promotionsskandal“