Jetzt auch noch Amtsmissbrauch?

Die Meldungen über einen möglichen Amtsmissbrauch durch Guttenberg, geisterten schon gestern durch die Medien. Doch was genau sind die Vorwürfe? Wie „Spiegel“ berichtet soll Guttenberg Ergebnisse in seine Arbeit eingearbeitet haben, die vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags stammten.  Pikant daran sind vor allem zwei Dinge:

  1. Es wurden wohl komplette Passagen der Arbeit des wissenschaftlichen Dienstes übernommen, ohne dies direkt kenntlich zu machen. Dabei wurden einige Wörter durch Synonyme oder Übersetzungen ersetzt (Heißt das nicht, dass hier absichtlich die Herkunft des Textes verschleitert und versucht wurde, sich die Leistung des Wissenschaftlichen Dienstes zueigen zu machen?).
  2. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages soll Abgeordnete unterstützen. Allerdings nur in Bezug auf ihre Tätigkeit als Abgeordnete und nicht für private Zwecke.

Da liegt die Vermutung nahe, dass Guttenberg den Wissenschaftlichen Dienst für seine private Doktorarbeit genutzt hat. Daraus ergibt sich der mögliche Amtsmissbrauch. Inwieweit diese Vorwürfe, die momentan vor allem von der Opposition vorgetragen werden, sich bestätigen, werden in Kürze sicherlich weitere Details zeigen.

Falls der Wissenschaftliche Dienst tatsächlich im Rahmen der Doktorarbeit genutzt wurde (womöglich wurde der Dienst in einem anderen Zusammenhang engagiert und die Ergebnisse flossen später in die Arbeit ein), bedeutet das auch, dass der Steuerzahler im Prinzip für Dr. Guttenbergs Doktorarbeit bezahlt hat.

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