Guttenberg zieht in die USA

Schon kurz nach dem Rücktritt Guttenbergs vom Posten des Verteidigungsministers Anfang März gab es Spekulationen um einen Umzug Guttenbergs in die USA. Nun meldet die Tagesschau, Guttenberg ziehe in die USA. Genauer: nach Connecticut.
Darf man das als Flucht werten? Wird er wieder kommen, wenn „Gras über die Sache gewachsen“ ist?

Was genau er in den Vereinigten Staaten in Zukunft machen wird und wie lange er dort bleiben wird ist bisher unbekannt. Man liest aber z.B., dass er in den USA viele Freunde  habe. Ob ihm diese unter die Arme greifen? Ob er in einem großen Unternehmen eine Beratertätigkeit aufnehmen wird? Da gibt es noch viele Fragen, die derzeit ungeklärt bleiben.

8 Gedanken zu „Guttenberg zieht in die USA“

  1. Und ihr werdet erst Ruhe geben, wenn der letzte halbwegs vernünftige Politiker hingeschmissen hat – gelle!! Dann seit ihr glücklich.

    Blonker

    1. Halbwegs vernünftige Politiker dürfen gerne hinschmeißen! Ganz vernünftigte Politiker wären doch toll, oder?

      Ein Politiker, der die Bürger, die er repräsentiert, belügt, ist doch nicht tragbar oder? Beruht unser demokratisches System nicht auf Vertrauen? Wie können wir uns von jemandem vertreten lassen, der uns nicht die Wahrheit sagt?

      1. Und wo ist er denn, ihr ganz toller Politiker? Der Rest ist ja noch viel übler.

        Aber ich glaube, darum geht es ihnen nicht. Sie wollen bloßstellen – egal wen – und Guttenberg war nur der erste. Das anonyme Internet hilft Ihnen, sich zu profilieren. Ich hoffe nun, dass es jemand gibt, der Ihr Leben durchleuchtet und den ganzen privaten Sumpf ausbreitet. Wenn sie nun sagen, bei Ihnen gibt es nix, dann sind sie ein Heiliger und warscheinlich der Auserwählte. Dann gehen sie doch selber gleich in die Politik.

        1. Ein Betrug muss auch als Betrug genannt werden können.
          Da gibt es nichts zu relativieren. Wenn Sie bei Ihrer Steuererklärung betrügen, müssen Sie schließlich auch mit den entsprechend Konsequenzen rechnen.
          Herr zu Guttenberg hat einen Betrug begangen. So jemand hat in der Politik nichts zu suchen uns ist untauglich, sie Interessen von Wählern zu vertreten.

    2. Oha … da hat wohl jemand Angst?

      Man kann froh sein, dass es Aktivisten gibt, die unsaubere Politiker auffliegen lassen. Sowas brauchen wir nicht.

  2. Ich fürchte ihr Kommentar richtet sich weniger an mich, als an die Aktivisten, die die Doktorarbeiten untersuchen. Dennoch behaupte ich, dass es nicht um’s Bloßstellen geht, denn es sind ja nicht irgendwelche schmuddeligen Details aus dem Privatleben, nein es geht um die Doktorarbeit und den damit verbundenen Titel, dessen Erwähnung bestimmt des Öfteren Vorteile mit sich brachte. Der Fall Guttenberg war natürlich speziell, da Guttenberg ja bewußt die Öffentlichkeit und die Show suchte – er muss also dann auch dulden, wenn eben genau das nach hinten los geht.

    Hinzu kommt dass man natürlich unterscheiden muss, um was für eine Person es sich überhaupt handelt. Wie schon erwähnt sind Politiker Personen, denen wir mit unserer Stimme gleichzeitig unser Vertrauen und auch einen Bruchteil unserer Macht abgeben. Zu sagen, „die sind doch alle nicht zu gebrauchen“ bringt in der Tat niemanden weiter, solange man keine andere Lösung aufzeigt. Das endet dann im einfachen „Stammtischgemecker“ und bringt rein gar nichts! So funktioniert Demokratie nun mal nicht.

    Ein Politiker muss auch kein Heiliger sein und er darf natürlich auch „Fehler“ haben, aber gerade die so wichtige Ehrlichkeit, sollte vorhanden sein.
    Behaupten Sie jetzt nicht wieder, dass das doch heutzutage keiner mehr hat. Das ist natürlich sehr bedauerlich und vielleicht haben Sie ja sogar Recht (ich würde nicht so weit gehen und alle Politiker über einen Kamm scheren), aber was dann?

  3. Menschen in Führungspostionen haben eine Vorbildfunktion. Politiker werden unter anderem gewählt, ein Land, ein Region, eine Stadt erfolgreich zu managen. Die Wähler erwarten das diese Politiker diese Arbeit gut erledigen und dabei ehrlich und glaubwürdig sind. In den letzten Jahrzehnten haben einige Politiker ein Kastendenken entwickelt und meinen von der Gesellschaft losgelöst, ihr eigenes Ding zu machen. Alles für das Wohl der Wahlvolkes, hat bei einigen Politgrößen keine Priorität mehr. Es geht nur noch um das eigene Wohl, den Machterhalt und die wirtschaftliche Absicherung, falls eine Wahl verloren geht. Der Betrug so vieler Politiker bei der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit ist ein Indikator, welchen Stellenwert die Ehrlichkeit im täglichen Leben eines deutschen Politikers hat. Leider fast keine mehr. Im Schatten blühen Korruption und Vetternwirtschaft.
    Niemand in Deutschland braucht einen Doktortitel, um ein guter Politiker zu sein. Irgendwie scheint das ein Statussymbol zu sein, was der Politiker haben muss. Der Doktor scheint etwas Magisches zu sein, was man auch mit unlauteren Mitteln zu erreichen versucht. Guttengate ist echte Basisdemokratie, das Volk schaut seinen Führern auf die Finger und schickt die dann ggf. in die Wüste, oder nach Amerika.

  4. Ich bin Bayer und habe von Guttenberg und der CSU noch nie etwas gehalten

    Hier 3 Auszüge aus dem Bericht der Universität Bayreuth über Guttenbergs „Dr.-Arbeit“:

    1.) die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht.

    2.) nicht von ihm stammende Texte in einem kaum vorstellbaren Ausmaß ohne Kennzeichnung der Autorenschaft anderer übernommen.

    3.) Täuschungen durchziehen die Arbeit als werkprägendes Bearbeitungsmuster.

    Guttenberg hat sich mit fremden Federn geschmückt und sich so die Bestnote „Summa cum laude“ ertäuscht. Dabei hat er honorige Personen der Universität Bayreuth laut Prof. Lepsius in einer „Dreistigkeit ohne gleichen“ hintergangen. Bei der Bunderwehr-Reform hat er nach seinen Angaben „ein bestelltes Haus“ hinterlassen. Ein Parteifreund warf ihm jedoch vor, ein „militär- und strukturpolitisches Desaster“ hinterlassen zu haben. Ausserdem soll Guttenberg laut einem Parteifreund haltlose Mrd.-Einsparungen angegeben haben, nur um sich von der Bildzeitung als „Spargott“ feiern zu lassen. Aus meiner Sicht hat sich Guttenberg, mit ähnlichen Methoden wie er sich die Bestnote bei seiner „Dr.-Arbeit“ ertäuscht hat, auch zum beliebtesten deutschen Politiker hochgetäuscht.

    Wer noch Zweifel hat, hier geht es zum Bericht der Universität Bayreuth:

    http://www.uni-bayreuth.de/presse/info/2011/Bericht_der_Kommission_m__Anlagen_10_5_2011_.pdf

    und hier geht es zum Interview mit Prof. Lepsius/Uni Bayreuth:

    http://www.youtube.com/watch?v=wQu9-On8vpg

    Hier noch ein Link zu Infos über einen ehemaligen CSUler, einen Dr. Thomas Fürst, der in der JU nach oben kam und dessen Dr.-Titel aus meiner Sicht überprüfenswert ist:

    http://www.sueddeutsche.de/thema/Thomas_F%C3%BCrst

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