Prof. Dr. Patrick Ernst Sensburg unter Plagiatsverdacht

Mit Prof. Dr. Patrick Sensburg (CDU) muss sich ein weiterer Abgeordneter des Bundestags Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit stellen. Das Vroniplag machte bereits am 18.10.2011 die Plagiatsvorwürfe öffentlich. Drei Tage später veröffentlichte Sensburg eine Stellungnahme zu den Vorwürfen auf seiner eigenen Webseite.

Seine Dissertation reichte Sensburg im Jahr 2003 an der Fernuniversität Hagen ein. Der Titel lautet: „Der kommunale Verwaltungstrakt [Verwaltungskontrakt] : rechtliche Einordnung kommunaler Zielvereinbarungen“. Die Fernuni Hagen äußerte gegenüber dem SauerlandKurier folgendes: „Die Fernuniversität hat Kenntnisse von den Vorwürfen. Die Rechtswissenschaftliche Fakultät wird sich mit den Vorwürfen befassen.“

Auch Sensburg selbst nahm kurz darauf auf seiner Webseite Stellung zu den vom Vroniplag vorgebrachten Plagiatsvorwürfen. Genau genommen, stellt Sensburg allerdings schon im ersten Satz seiner Stellungnahme eine falsche Behauptung auf:

„Am 18.10.2011 wurde bei VroniPlag.Wikia.com ein Barcode zur Darstellung angeblicher Plagiate veröffentlicht und gleichzeitig der Vorwurf erhoben, dass nahezu 20 % der vorliegenden Dissertation plagiiert sind.“

Es ist richtig, dass das Vroniplag die Vorwürfe veröffentlicht hat. Dass das Vroniplag den Vorwurf erhoben habe, dass fast 20 % der Dissertation plagiiert seien, ist schlichtweg falsch. Vroniplag hat keineswegs behauptet, ein Fünftel der Dissertation von Sensburg seien plagiiert, sondern vielmehr, dass sich auf 20 % der Seiten Plagiate finden lassen. Das ist doch ein gewaltiger Unterschied, der richtig gestellt werden sollte!

Nach der etwas missglückten Einleitung, führt Sensburg aus, nach welchen Richtlinien er seine Dissertation verfasst hat und stellt klar, dass es sich bei seiner Dissertation nicht um fremdes Gedankengut handele. Darüber hinaus zeigt er acht Beispiele, die zeigen sollen, dass unter den vom Vroniplag veröffentlichten Fundstellen auch zahlreiche Stellen sind, bei denen es sich nicht um ein Plagiat handelt. Hier muss man Sensburg teilweise recht geben.

Andererseits findet man bei der Lektüre der „herausragenden Fundstellen“ eben auch Stellen, bei denen es für Sensburg sehr schwer werden dürfte, den Vorwurf der Verwendung eines Plagiats auszuräumen bzw. zu widerlegen.

Wie schon erwähnt, steht der Plagiatezähler des Vroniplags im Fall Patrick Sensburg aktuell bei 20,19 %. Bis wann die Untersuchung der Fernuniversität Hagen abgeschlossen sein wird, ist noch nicht bekannt.

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